Gesunder Lebensraum Holzhaus.

Holz bietet eine behagliche und warme Atmosphäre mit ästhetischer Optik und Haptik. Durch seine niedrigere Wärmeleitfähigkeit fühlt es sich wärmer an als andere Materialien. Holz wirkt sich positiv auf das Raumklima aus und unterstützt das Wohlbefinden. Es reguliert die Feuchtigkeit und fördert eine gesunde Innenraumluft. Studien zeigen, dass das Leben in einem Holzhaus das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen kann. Untersuchungen an Schülern ergaben eine niedrigere Herzfrequenz und einen erhöhten Vagustonus in Holzklassen. Weitere Forschung deutet auf verbesserte Luftqualität, Stressreduktion und mögliche Auswirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit bei Bewohnern von Holzhäusern hin.

Holz vermittelt Behaglichkeit, ist angenehm warm und besticht durch seine Optik und Haptik.

Dies liegt an den natürlichen Eigenschaften des Materials und seiner Wechselwirkung mit der Raumtemperatur. Holz hat eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Metall oder Stein, was bedeutet, dass Holz Wärme langsamer leitet und weniger schnell abkühlt. Dadurch fühlt sich Holz bei Berührung wärmer an als andere Materialien.

Darüber hinaus hat Holz die Fähigkeit, Wärme zu speichern und sie langsam abzugeben. Wenn ein Raum geheizt wird, absorbiert das Holz die Wärme und gibt sie allmählich wieder ab, wenn die Raumtemperatur sinkt. Dadurch wird ein gleichmäßigeres Raumklima geschaffen, das als behaglich und angenehm empfunden wird.

Die ästhetischen Eigenschaften von Holz, wie seine natürliche Maserung und Farbe, tragen ebenfalls zur subjektiven Wahrnehmung von Wärme und Gemütlichkeit bei. Holz vermittelt oft ein Gefühl von Natürlichkeit und Verbundenheit zur Natur, was zu einem behaglichen und warmen Raumklima beiträgt.

Holz wirkt sich positiv auf das Raumklima und damit auf den Menschen aus.

Studien belegen, dass das Wohnen in einem Holzhaus eine gesunde und angenehme Umgebung bietet, die das Wohlbefinden unterstützt. Es gibt Hinweise darauf, dass das Leben in einem Holzhaus positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben kann. Gründe dafür gibt es viele:

Konstante Feuchtigkeitsregulierung durch Atmungsaktivität

Holz ist hygroskopisch und hat die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen und bei Bedarf wieder abzugeben. Dadurch kann Holz Feuchtigkeit im Raum regulieren und ein angenehmes Raumklima aufrechterhalten. Es hilft, die Luftfeuchtigkeit zu stabilisieren und das Risiko von zu trockener oder zu feuchter Luft zu verringern. Das schafft ein ausgeglichenes und angenehmes Raumklima, das vor allem die Atemwege schont und das Wohlbefinden fördert. 

Gesunde Raumluft durch natürliches Material

Im Vergleich zu einigen anderen Baumaterialien hat Holz eine geringere Emission von schädlichen chemischen Substanzen. Es ist ein natürlicher Werkstoff ohne giftige Dämpfe oder Ausgasungen. Dies trägt zu einer gesünderen Raumluftqualität bei und kann insbesondere für Menschen mit Allergien oder Atemwegserkrankungen vorteilhaft sein.

Die Innenraumluft eines Blockbohlenhauses ist gesund.

Psychologische Wirkung – Stressreduktion

Die Verwendung von Holz in der Innenraumgestaltung kann eine beruhigende und entspannende Wirkung auf uns Menschen haben. Die natürliche Optik und Haptik von Holz vermitteln ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Verbundenheit zur Natur. Dies wirkt sich positiv auf das psychische Wohlbefinden aus und reduziert Stress.

Schutz vor hochfrequenter Strahlung

Holz als Baumaterial hat gewisse Abschirmungseigenschaften, da es eine gewisse Dämpfung von elektromagnetischen Wellen bieten kann. Die Abschirmwirkung variiert je nach Dicke, Feuchtigkeitsgehalt und anderen Faktoren. Studien legen nahe, dass die Exposition gegenüber hochfrequenter Strahlung den Melatoninspiegel reduzieren und den Schlafrhythmus stören können. 

Studien

Studie von Prof. Dr.  Maximilian Moser – Herzfrequenzmessungen bei Schülern der Hauptschule Haus im Ennstal in der Steiermark

8.600 Herzschläge pro Tag weniger

Bei der Sanierung der im steirischen Haus im Ennstal befindlichen Hauptschule wurden zwei Testklassen mit Holz ausgestattet und für eine spezielle Studie zur Verfügung gestellt. Ziel war es, anhand fundierter Daten zu beweisen, dass Holz gesund sei. Das Studiendesign wurde vom Team rund um Prof. Dr. Moser entworfen.

Dabei wurden zwei Klassen (eine erste und eine zweite Klasse Hauptschule => entspricht dem 5. bzw. 6. Schuljahr) überwiegend mit massiven Holzwerkstoffen (Massivholzklassen) ausgestattet. Als Vergleich wurden zwei „Standard-Schulklassen“ mit herkömmlicher Einrichtung herangezogen (ebenfalls aus der 5. und 6. Schulstufe). 

Bei 52 SchülerInnen wurden in den Sommerferien 2008 sowie zweimonatlich während des Schuljahres 2008 / 2009 regelmäßig psychophysiologische Messungen mit einem „Heart Man“ (tragbares EKG-Gerät) über 25 Stunden durchgeführt. Erfahrung brachte Joanneum Research in diesem Bereich aus der Weltraumforschung mit, denn bereits der österreichische Kosmonaut Franz Viehböck erhielt bei seiner Reise ins All Sensoren, die Prof. Dr. Moser und sein Team speziell für diesen Zweck entwickelt haben.

Zusätzlich hat das Studiendesign psychologische Tests bei Schülern und Lehrern vorgesehen. Es galt, die „schulspezifische subjektive Beanspruchung“, sprich die soziale Beanspruchung der SchülerInnen durch die LehrerInnen, zu eruieren.

Ergebnisse nach einem Studienjahr:

Die Herzrate war sowohl in der Holz- und in der Kontrollklasse in der Früh nach dem Aufstehen sehr hoch. Sobald die SchülerInnen in der Schule waren, sank diese in der Holzklasse weit unter den statistisch angenommenen Nullwert – das bedeutete, dass sich die SchülerInnen in der Schule erholten. Auch die Erholung am Nachmittag und in der Nacht war signifikant besser als in der Kontrollklasse. Kurz gesagt sparten die SchülerInnen in der Holzklasse im Durchschnitt 8.600 Herzschläge pro Tag. Niedrigere Herzschlagraten wirken sich positiv auf die Gesundheit aus und tragen zu einem höheren Wohlbefinden bei. 

Als zweiter Faktor wurde neben der Herzfrequenz der so genannte Vagustonus herangezogen (der Vagustonus ist der Nerv, der das Herz schützt. Je höher der Wert, desto geringer ist die Gefahr eines Herzinfarktes). Auch hier zeigte sich deutlich die positive Auswirkung des Holzes. Während in der Kontrollklasse der Wert permanent unter dem Nullpunkt lag, war dieser in der Holzklasse durchgehend hoch. Interessantes Detail: besonders stark wirkte sich der positive Einfluss von Holz auf die Mädchen der Holzklassen aus. 

Ergebnisse der psychologischen Studie: wie bereits erwähnt wurden die physiologischen Untersuchungen durch psychologische Tests ergänzt. Hier zeigte sich über das Jahr gesehen ein sinkendes Konfliktpotenzial in der Holzklasse; jenes der Kontrollklasse stieg im Verlauf des Jahres deutlich an.

Quelle: Studie SOS – Schule ohne Stress, Mag. Petra Seebacher / proHolz Steiermark Graz / Zeltweg, Österreich

Weitere Studien: 

Es gibt weitere Studien und Forschungsarbeiten, die sich mit den potenziellen gesundheitlichen Vorteilen des Wohnens in einem Holzhaus beschäftigen. Hier sind einige Beispiele dafür:

Luftqualität: Eine Studie aus dem Jahr 2015, veröffentlicht im Journal of Wood Science, untersuchte die Auswirkungen von Holzoberflächen auf die Raumluftqualität. Die Ergebnisse zeigten, dass Holzoberflächen die Konzentration von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) in Innenräumen reduzieren können, was zu einer verbesserten Luftqualität führen kann.

Stressreduktion: Eine Studie aus dem Jahr 2017, veröffentlicht in Forests, untersuchte den Einfluss von Waldumgebungen auf das Stressniveau von Menschen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Aufenthalt in Waldumgebungen zu einer signifikanten Reduktion des Stresshormons Cortisol führte. Das Wohnen in einem Holzhaus, das eine ähnliche natürliche Umgebung bietet, könnte ähnliche Vorteile bieten.

Herz-Kreislauf-Gesundheit: Eine Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht in Environmental Health and Preventive Medicine, untersuchte den Zusammenhang zwischen Holzhausnutzung und Blutdruck bei älteren Menschen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass das Wohnen in einem Holzhaus mit niedrigeren Blutdruckwerten in Verbindung gebracht werden kann, was auf eine mögliche positive Wirkung auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit hindeutet.